Die südostdeutsche Fußballmeisterschaft 1930/31 war die zwanzigste Austragung der südostdeutschen Fußballmeisterschaft des Südostdeutschen Fußball-Verbandes (SOFV). Die Meisterschaft gewann zum zweiten Mal der Beuthener SuSV 09 nach Punkten im Endrundenturnier. Durch den Gewinn dieser Verbandsmeisterschaft qualifizierten sich der Verein für die deutsche Fußballmeisterschaft 1930/31, bei der die Beuthener im Achtelfinale nach einer 0:2-Niederlage gegen den Hamburger SV ausschieden. Der VfB Liegnitz konnte sich zum ersten Mal die Vizemeisterschaft sichern und durfte somit ebenfalls an der deutschen Meisterschaft teilnehmen. Nach einer 1:6-Auswärtsniederlage gegen Tennis Borussia Berlin war jedoch ebenfalls im Achtelfinale Schluss.

Modus

Die Spielklassen Südostdeutschlands waren in diesem Jahr erneut in 6 Bezirksklassen eingeteilt, deren jeweilige Meister, sowie Vizemeister, für die Endrunde um die südostdeutsche Meisterschaft qualifiziert waren. Die Bezirke Mittelschlesien und Bergland waren zusätzlich in regionale Staffeln unterteilt.

Bezirksliga Niederlausitz

Die Bezirksliga Niederlausitz wurde in einer Gruppe ausgetragen. Der FC Viktoria Forst wurde zum siebten Mal Niederlausitzer Meister und qualifizierte sich somit für die südostdeutsche Meisterschaftsendrunde. Auch der Cottbuser FV 1898 qualifizierte sich als Vizemeister für die Endrunde in Südostdeutschland.

  • Qualifikation südostdeutsche Fußballmeisterschaft
  • Absteiger in die Gauliga
  • Aufstiegsrunde:

    Qualifiziert waren die Sieger der drei zweitklassigen Gauligen, sowie der Sieger der Lausitzer Turner.

  • Aufsteiger in die Bezirksliga
  • A-Liga Oberlausitz

    Die Bezirksliga Oberlausitz wurde mit folgendem Tabellenstand beendet. Die SpVgg Gelb-Weiß Görlitz wurde zum zweiten Mal Oberlausitzer Fußballmeister. Da der Vizemeister ebenfalls für die südostdeutsche Endrunde qualifiziert war, nahm der STC Görlitz ebenfalls an dieser teil.

  • Qualifikation südostdeutsche Fußballmeisterschaft
  • Teilnahme Relegationsspiele
  • Relegationsspiele:

    Das Hinspiel fand am 14. Mai 1931 in Sorau, das Rückspiel am 31. Mai 1931 in Bunzlau statt.

    Bezirksliga Niederschlesien

    Die niederschlesische Meisterschaft wurde diese Saison in einer Gruppe ausgespielt, es gewann zum fünften Mal hintereinander der VfB Liegnitz. Der SC Preußen Glogau wurde Vizemeister und durfte somit ebenfalls an der südostdeutschen Meisterschaft teilnehmen.

    Abschlusstabelle

  • Qualifikation südostdeutsche Fußballmeisterschaft
  • Teilnahme Relegationsspiele
  • Relegationsspiele

    Endrunde der 1. Klassen-Meisterschaft

    Die Sieger der 1. Kreisklassen trafen in einer Endrunde aufeinander. Der Sieger nahm an den Relegationsspielen gegen den Letztplatzierten der Bezirksliga teil.

  • Teilnahme Relegationsspiele
  • Relegationsspiele: Das Hinspiel fand am 19. April 1931 in Neusalz, das Rückspiel am 26. April 1931 in Liegnitz und das Entscheidungsspiel am 10. Mai 1931 in Glogau statt.

    1. Klasse Mittelschlesien

    Die mittelschlesische Meisterschaft wurde in vier regionalen Staffeln ausgetragen. Der Sieger der A-Liga Breslau war direkt für die südostdeutsche Fußballendrunde qualifiziert. Die Sieger der anderen drei Staffeln spielten den Provinzmeister aus, der dann in einer Endrunde zusammen mit dem Provinzpokalsieger und dem Vizemeister Breslau den zweiten mittelschlesischen Teilnehmer an der südostdeutschen Endrunde ausspielten.

    A-Liga Breslau

  • Qualifikation südostdeutsche Endrunde
  • Qualifikation Endrunde zweiter Teilnehmer
  • Absteiger in die B-Liga
  • Entscheidungsspiel Platz 1:

    Aus Terminnot wurde ein Entscheidungsspiel um die Breslauer Fußballmeisterschaft angesetzt. Das Hinspiel fand am 4. Januar 1931, das Rückspiel am 18. Januar 1931 statt.

    Provinzmeisterschaft Mittelschlesien

    Gau Oels-Namslau

    Der Bestplatzierte aus den Regionen Oels und Namslau durften an der Endrunde um die Provinzmeisterschaft teilnehmen. Aus Terminnot wurden die Sportfreunde Bernstadt 1910 als bester Verein des Gaues Namslau zur Endrunde um die Provinzmeisterschaft gemeldet.

  • Qualifikation mittelschlesische Provinzmeisterschaft
  • Gau Brieg

  • Qualifikation mittelschlesische Provinzmeisterschaft
  • disqualifiziert
  • Gau Obernigk-Trachenberg

  • Qualifikation mittelschlesische Provinzmeisterschaft
  • Absteiger in die 2. Klasse
  • Mittelschlesische Provinzmeisterschaft

    Qualifiziert waren die vier Sieger aus den drei Regionalstaffeln.

    Vorrunde:

    Finale:

    Endrunde um 2. Teilnehmer

    In der Endrunde zur Ermittlung des zweiten mittelschlesischen Teilnehmers an der südostdeutschen Endrunde trafen der mittelschlesische Provinzmeister, der mittelschlesische Provinzpokalsieger und der Vizemeister der A-Liga Breslau aufeinander.

    1. Entscheidungsspiel

    2. Entscheidungsspiel

    Bezirksliga Oberschlesien

    Die oberschlesische Meisterschaft wurde in dieser Saison in einer Gruppe ausgetragen. Der SC Preußen Zaborze wurde zum dritten Mal Oberschlesischer Meister. Vizemeister und somit ebenfalls für die südostdeutsche Endrunde qualifiziert, wurde der Beuthener SuSV 09.

  • Qualifikation südostdeutsche Fußballmeisterschaft
  • Absteiger in die zweite Bezirksliga
  • Bezirksliga Bergland

    Die Bezirksliga Bergland wurde in zwei Gruppen ausgespielt. Bezirksmeister wurde der Waldenburger SV, Vizemeister und damit ebenfalls für die Meisterschaftsendrunde qualifiziert wurde der VfB Langenbielau.

    Bergland Ostkreis

  • Qualifikation Finale Bergland
  • Teilnahme Abstiegsspiele
  • Bergland Westkreis

  • Qualifikation Finale Bergland
  • Teilnahme Abstiegsspiel
  • Entscheidungsspiele Abstieg

    Spiel um Klassenerhalt:

    Relegationsspiele:

    Das Hinspiel fand am 12. April 1931 in Glatz, das Rückspiel am 19. April 1931 in Bad Salzbrunn und das Entscheidungsspiel am 26. April 1931 in Langenbielau statt.

    Bezirksmeisterschaft Bergland

    Das Hinspiel fand am 14. Dezember 1930 in Waldenburg, das Rückspiel am 21. Dezember 1930 in Langenbielau statt.

    Südostdeutsche Fußballendrunde

    Die Endrunde um die südostdeutsche Fußballmeisterschaft wurde in der Saison 1930/31 im Rundenturnier ausgetragen. Erneut bestimmte der SOFV, dass die Teilnehmer aus den drei spielstärksten Bezirken Niederlausitz, Mittelschlesien und Oberschlesien in der Finalstaffel den Südostdeutschen Fußballmeister ausspielten und dass die Teilnehmer aus den schwächeren Bezirken Bergland, Niederschlesien und Oberlausitz in einer gesonderten Gruppe nur den Teilnehmer am Entscheidungsspiel um die Vizemeisterschaft ausspielten. Somit blieb auch in diesem Jahr die theoretische Chance auf den Meistertitel für Vereine aus den drei schwächeren Bezirken verwehrt.

    Finalstaffel

  • Südostdeutscher Fußballmeister
  • Entscheidungsspiel Vizemeister
  • Entscheidungsspiel Platz 2:

    Staffel II

  • Entscheidungsspiel Vizemeister
  • Entscheidungsspiele Vizemeisterschaft

    Das Hinspiel fand am 26. April 1931 in Breslau, das Rückspiel am 3. Mai 1931 in Liegnitz statt. Das Entscheidungsspiel sollte am 6. Mai 1931 in Breslau stattfinden. Die geplante Partie wurde jedoch auf Protest des VfB Liegnitz abgesagt. Der Sieger wurde per Los ermittelt.

    Literatur

    • Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Schlesien 1900/01 – 1932/33., Herausgeber: DSfFS e. V., Berlin 2007.
    • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1. 
    • Hardy Grüne: Vereinslexikon (= Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7). 1. Auflage. AGON, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9 (527 Seiten). 
    • IFFHS (Hrsg.) Der deutsche Fußball (1920–1933) Teil I (= Libero, Spezial deutsch, Nr. 06/07, 1993). IFFHS, Wiesbaden 1993.

    Weblinks

    • LEAGUE FINAL TABLES 1930/31

    Einzelnachweise


    Bild zu 1930 Die FAZ über Max Schmeling und Nationalmannschaft Bild

    Fußballmannschaft im Tor, 1930 Löffingen damals

    Historisches Foto, Fußball, FußballSzene, ca. 1930 Stockfotografie Alamy

    Germany in the 1930s 10 Footballs

    WMGeschichte(1) 1930 Als die WM laufen lernte Christoph Marx